Seit Wochen fordern viele Schülerinnen und Schüler unter dem Motto Freitage für die Zukunft mehr Aktivität für den Klimaschutz ein. Die dafür nötigen Maßnahmen setzen beim Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen von Erdöl, Kohle und Erdgas an, so die Hochschule Ansbach in einer Pressemitteilung. Spätestens 2038 ist Schluss mit der Kohle. Statt der alten Energieträger sollte der neue Energieträger Wasserstoff verstärkt zum Zuge kommen, heißt es weiter. Über Wasserstoff als Alternative zu der umweltbelastenden Kohle informierten sich der Landtagsabgeordnet Martin Stümpfig, Stadträte, Kreisräte und Energie-Interessierte Mitglieder von Bündnis 90/DIE GRÜNEN an der Hochschule Ansbach am Freitag, den 22.02.2019. Klimaschutz ist Artenschutz Die Präsidentin der Hochschule Ansbach, Professorin Ambrosius, begrüßte die Delegation der Grünen mit den Worten: Klimaschutz ist Artenschutz. An der Hochschule Ansbach spielt der Klimaschutz in vielen Studiengängen wie den Angewandten Ingenieurwissenschaften eine wichtige Rolle in der Lehre und Forschung. Darüber helfen wir mit, die Lebensgrundlagen für Mensch und Natur zu sichern. Wasserelektrolyse zur Erzeugung von Wasserstoff Im Anschluss stellte Professor Kapischke, Leiter des Masterstudiengangs Energiemanagement und Energietechnik, die Projekte vor, bei denen unter Einsatz von elektrischer Energie aus Sonne und Wind das Speichergas Wasserstoff erzeugt wird. Der von der Hochschule Ansbach favorisierte Technologieweg, die Wasserelektrolyse, ist der technisch einfachste. Das auf diesem Pfad erzeugte Wasserstoffgas kann in das Erdgasnetz eingespeichert werden. So eingelagerte Gasmengen stünden jederzeit und vor allem sicher zur Verstromung zur Verfügung. Aber auch eine Verwendung als Kraftstoff für Züge, Lastkraftwagen und Flugzeuge ist denkbar. Batterien nur für kleinere Mengen Die Frage der Gäste hinsichtlich der besseren Eignung einer Batterie gegenüber der Wasserstoffspeicherung mit Verstromung für die Energieversorgung beantwortete Kapischke mit der Aussage: Große zu speichernden Strommengen wie sie die Energiewende fordert, sind nur im Erdgasnetz einzulagern. Batterien eignen sich bevorzugt zur Speicherung kleinerer Menge. Wenn ab dem Jahre 2022 die Kernenergie und ab dem Jahre 2038 die Kohleenergie entfallen, fehlen dem Freistaat vierzigtausend Gigawattstunden Eigenstromerzeugung. Dem stehen nur sechzehn Gigawattstunden an Speicherkapazität in Form von Wasserkraft in Bayern gegenüber. Die Fertigstellung des Übertragungsnetzes SuedLink erfolgt mit dem Jahre 2025 und einer Verzögerung von drei Jahren zu spät. Diskussion über weitere Möglichkeiten Im Anschluss diskutierten die Teilnehmer unter Moderation von Martin Stümpfig über Möglichkeiten, wasserstoffbetriebene Züge und Fahrgastschiffe oder überschüssigen grünen Strom in Form von Wasserstoff in das Erdgasnetz in Westmittelfranken einzusetzen. Das Fachgespräch beleuchtete Vor- und Nachteile einer Bewerbung als Wasserstoffregion. Ursache dafür war der Aufruf der Bundesregierung an Kommunen und Regionen vor Ort Umwelt- und Verkehrskonzepte mit Wasserstoff umzusetzen. Die Vorteile eines solchenProjekts liegen im Erfolgsfall in der organisatorischen und inhaltlichen Beratung der Landkreise über eine Laufzeit von zwei Jahren. Vorstellung des Labors der Hochschule Nach der grauen Theorie stellten die Wasserstoffexperten Dieter Jarosch und Roman Petsch das Brennstoffzellen- und Wasserstofflabor der Hochschule vor. Hier wird an der Verbesserung der Erzeugungstechnologien von Wasserstoff aus dem grünen Strom gearbeitet. Während die Debatten über energiepolitische Ziele auf vollen Touren laufen, setzten Akteure im Landkreis Ansbach in der Gemeinde Schnelldorf bereits ein positives Zeichen. Ab nächsten Monat können dort Wasserstoffautos mit dem klimafreundlichen Kraftstoff betankt werden. Und auch ein Zug mit Wasserstoffantrieb tourte bereits auf den Schienen um Treuchtlingen.
Foto: Die Hochschulpräsidentin Prof. Dr. Ute Ambrosius mit dem Landtagsabgeordneten Martin Stümpfig und den Energie-Interessierten Räten von Bündnis 90/DIE GRÜNEN
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